In der Geschäftswelt und Buchhaltung bezieht sich der Begriff fortlaufender Bestand auf ein System oder in der Praxis auf eine Software, bei der die Informationen zur Bestandsmenge und Verfügbarkeit von SKU (Stock Keeping Units) kontinuierlich auf der Grundlage der mit den Geschäftsabläufen verbundenen Aufzeichnungen aktualisiert werden, hauptsächlich Bestellungen und Lagerbewegungen. Das Ziel des fortlaufenden Bestands besteht darin, eine genaue Schätzung der tatsächlichen Lagerbestände mit möglichst wenigen Bestandszählungen aufrechtzuerhalten.
De-facto-Design für moderne Software
Alle modernen Bestandsverwaltungssoftware nutzen den Ansatz des fortlaufenden Bestands, bei dem unter anderem die aktuellen Lagerbestände auf der Grundlage der ebenfalls im System erfassten Geschäftsabläufe abgeleitet werden. Das System erhält in der Regel den anfänglichen Lagerbestand, und alle weiteren Lagerbestände werden automatisch berechnet.
Dieser Ansatz verwendet typischerweise den Begriff SKU, der einen physischen Ort repräsentiert, der eine bestimmte Anzahl von Einheiten desselben Produkts enthalten soll. Der typische Standpunkt des fortlaufenden Bestands geht davon aus, dass Einheiten innerhalb eines SKU nicht unterschieden werden können.
Der Ansatz des fortlaufenden Bestands ist auch überwiegend mit der FIFO (First-In-First-Out)-Bestandsbewertung verbunden, die ebenfalls auf den gleichen historischen Aufzeichnungen basiert, die für die Berechnung des fortlaufenden Bestands verwendet werden.
Periodische Zählung als Korrekturmaßnahme
Der fortlaufende Bestand beruht auf der Annahme, dass die Aufzeichnungen der Geschäftsabläufe genau widerspiegeln, was in Bezug auf den realen Bestand tatsächlich geschieht. Fehler bei der manuellen Eingabe führen jedoch zu Abweichungen zwischen den tatsächlich ein- und ausgehenden Mengen und ihren tatsächlichen elektronischen Gegenstücken. Insbesondere aufgrund der kumulativen Natur der fortlaufenden Bestandsberechnung addieren sich Fehler im Laufe der Zeit.
Daher führt selbst wenn die Geschäftsabläufe nach einem Prozess aufgezeichnet werden, der einen sehr geringen Prozentsatz an fehlerhaften Einträgen gewährleistet, jede Bestandsrotation zu einer Verschlechterung der Genauigkeit der durch den fortlaufenden Bestand aufrechterhaltenen Indikatoren, insbesondere des Lagerbestands. Dieses Problem wird in der Regel als Problem des Phantombestands bezeichnet, bei dem sich die elektronischen Lagerbestände von den tatsächlichen Lagerbeständen unterscheiden.
Das Problem des Phantombestands wird in der Regel durch periodische Neuzählung der Lagerbestände angegangen. In der Praxis benötigen Lagerhäuser und andere streng kontrollierte Umgebungen nur selten Neuzählungen. Im Gegensatz dazu erfordern Umgebungen, in denen es wenig Kontrolle über die Bestandsprozesse gibt, wie Geschäfte, wesentlich häufigere Neuzählungen.